Wohnungslose sind die Leidtragenden einer verfehlten Wohnungspolitik

14.11.2017
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„860.000 Menschen ohne Wohnung sind ein Armutszeugnis für unser Land. Die Bundesregierung darf nicht länger die Augen verschließen“, erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der heute von der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG-W) vorgelegten Schätzung zur Zahl bundesweit wohnungsloser Menschen. Lay weiter:

„Wohnungs- und Obdachlosigkeit sind die sichtbarsten und unmenschlichsten Symptome der verfehlten Wohnungspolitik der vergangenen Jahre. Der Bund muss endlich Verantwortung übernehmen. Der Mietenwahnsinn muss gestoppt und das Mietrecht sozialer gestaltet werden, um Wohnungsnot und Zwangsräumungen zu verhindern. Für die Betroffenen ist der Verlust der eigenen Wohnung oft der Beginn eines Teufelskreises. Deshalb brauchen wir eine wohnungspolitische Kehrtwende mit einem Neustart im sozialen, gemeinnützigen Wohnungsbau. Dauerhaft bezahlbarer Wohnraum ist der Schlüssel im Kampf gegen Wohnungslosigkeit – und die Verhinderung von Wohnungslosigkeit ist der Gradmesser für eine soziale Wohnungspolitik.

Seit Jahren fordern Verbände und DIE LINKE die Einführung einer bundesweiten Wohnungsnotfallstatistik. Verlässliche Zahlen sind der unerlässliche erste Schritt. Ein umfangreiches Konzept muss folgen. Nur so lässt sich das skandalöse Ausmaß der Wohnungslosigkeit erfassen. Stattdessen zeigt die Bundesregierung den Wohnungslosen die kalte Schulter und überlässt die Not der Betroffenen den Ländern und Kommunen.“