Internationale Gespräche zum Internationalen Frauentag

08.03.2016
Caren Lay auf der Frauentagsveranstaltung in Kamenz.

„Ich freue mich, in Deutschland zu sein und bedanke mich für die viele Hilfe.“ Diese Worte einer Syrerin am Frauenstammtisch des Ortsverbandes Kamenz zum Internationalen Frauentag sind für sich schon bemerkenswert. Noch viel mehr vor dem Hintergrund, dass die junge Frau, die diese Worte ausgesprochen hat, gerade erst seit ein paar Monaten in Deutschland ist. Im Gespräch mit Caren Lay wurde deutlich, dass Integration funktionieren kann, wenn sowohl Ankommende als auch bereits hier Lebende zusammen daran arbeiten. In Kamenz zum Beispiel durch viele Genossinnen der LINKEN, die Sprachunterricht geben oder sich ehrenamtlich in Asylsuchendeneinrichtungen engagieren. Initiatorin der Runde war die Landtagsabgeordnete Marion Junge, die teilweise sogar persönlich Asylsuchende auf die Ausländerbehörde begleitet. In den vielen Gesprächen wurde dann aber auch deutlich, wie schwierig und langwierig immer noch der Kampf um Aufenthaltsberechtigungen und Anerkennung des Flüchtlingsstatus ist. Dennoch war der interkulturelle, internationale Austausch am Frauentag ein gewinnbringender Beitrag zur Integration in Kamenz.

Auch bei der alljährlichen Frauentagsveranstaltung des Ortsverbandes Bautzen war Interkulturalität oberste Priorität. Nach einem musikalischen Beitrag von Schülern des Melanchthon-Gymnasiums Bautzen, die u.a. auf arabischen Instrumenten arabische Musik spielten, trug ein Mädchen aus Syrien in ihrer Landessprache ein Gedicht vor, in dem die Trauer über die Zerstörung der Stadt Damaskus geschildert wird. Dieser interkulturelle Rahmen war dann die perfekte Basis, um sich mit den politischen Verhältnissen rund um Frauenrechte und Gleichstellung auseinander zu setzen. In Erinnerung an Clara Zetkin und die Gründe für die damalige Forderung nach einem Internationalen Frauentag stellte Caren Lay fest, dass die Frauenbewegung schon vieles erreicht hat – Frauenwahlrecht, rechtliche Gleichstellung – aber das noch immer vieles zu erkämpfen ist.