Wo will Hoyerswerda hin?

Von Töpfen und Deckeln

17.05.2016
Caren Lay (l.) im Gespräch mit der Citymanagerin Hoyerswerdaer Altstadt, Frau Zschornack-Lubner (m.)

"Für jeden Topf gibt es auch den passenden Deckel" sagt der Volksmund und meint damit, dass man nur lange genug suchen müsse, um etwas Geeignetes zu finden. So oder so ähnlich dachte wohl auch der Gewerbering Stadtzukunft Hoyerswerda e.V. und begab sich auf die Suche nach einer Möglichkeit, den Handel speziell in der Hoyerswerdaer Altstadt zu fördern und diese attraktiver zu machen. Gefunden wurde ein Instrument, das es so im Landkreis auch schon in Kamenz oder Bautzen gibt: Das Programm Citymanagement, ausgestattet mit Zugriff auf zahlreiche Fördermittel und aufgestellt jeweils mit einer Personalstelle.
Nun gibt es in Hoyerswerda das Citymanagement seit Oktober 2015 und seit März besetzt Frau Zschornack-Lubner die Position zusammen mit einem Mitstreiter. Beim Antrittsbesuch von Caren Lay im Büro des Citymanagements sollte es deshalb vorrangig darum gehen, welche Vorstellungen für die Altstadt Hoyerswerda nun angepackt werden.
Dass die Lage aber tatsächlich ganz anders ist, machten die Citymanager von Beginn an deutlich. Denn viele der im Programm zusammengefassten Fördertöpfe treffen für Hoyerswerda gar nicht zu, weil zum Beispiel  für Fassadenrenovierung Geld zur Verfügung steht, die Fassaden in der Hoyerswerdaer Altstadt aber längst durchrenoviert sind. Und wenn doch mal eine Maßnahme greifbar wäre, sind die Nachweispflichten so aufwendig, dass sie in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen oder es scheitert am nötigen Eigenkapital, welches pflichtgemäß aufzubringen ist. Die größte Hürde jedoch ist nach Ansicht des Citymanagements die fehlende Orientierung von Stadt und Landkreis. Wo will Hoyerswerda eigentlich hin, was will die Stadt in 20, 30 Jahren sein? Einkaufsstadt? "Herz des Seenlandes"? Und haben Landkreis und auch Freistaat die Region als touristische Entwicklungsgebiete überhaupt auf dem Zettel?

So bleibt die Frage, ob das Programm Citymanagement und die Stadt Hoyerswerda "wie Topf und Deckel" zusammen passen, vorerst unbeantwortet. Das Programm läuft zunächst 5 Jahre, also bis 2019. Bis dahin haben Hoyerswerda und sein Citymanagement die Gelegenheit zueinander zu finden.