Freitag, 13. April 2018, 19:00 - 21:00, Erlangen

Wohnungsnot in Erlangen - Was kann die Stadt, was müssen Land und Bund tun?

In der fränkischen Universitätsstadt Erlangen sind die Mieten auf einem Rekordniveau. Die Stadt versucht durch den Bau neuer Wohnungen in verschiedenen Stadtvierteln dagegenzuhalten. Die Nachverdichtung verändert aber das Wohnumfeld entscheidend, auch zum Nachteil der Bestandsmieterinnen und -mieter und der Umwelt. Hinzu kommen zum Teil erhebliche Mietsteigerungen. Zwei Bürgerentscheide und mehrere Protestaktionen waren die Folge.

Der soziale Wohnungsbau wurde in Bayern und Erlangen jahrelang vernachlässigt und ist auf einem Rekordtief im Freistaat. Hinzu kommt eine unzureichende Strukturpolitik der CSU-Regierung, was zu einem erhöhten Zuzug in die Ballungsräume führt. Die Folge sind erhöhte Nachfrage nach Wohnraum und steigende Mietpreise in Städten wie Erlangen. 

Auf Bundesebene hatte die Große Koalition zuletzt auch keine Ideen, wie sie Mieterinnen und Mieter vor immer höheren Mieten schützen kann, und wie der soziale Wohnungsbau entscheidend angekurbelt werden kann. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD ist keine Veränderung ihrer vermurksten Wohnungs- und Mietenpolitik erkennbar. Mietenexplosion und Verdrängung werden auch in den nächsten vier Jahren für viele Menschen zum Alltag gehören. Was sind aber die Alternativen dazu?

Caren Lay wird am 13. April 2018 bei einer Diskussion in Erlangen einen kritischen Blick auf die wohnungspolitischen Inhalte des Koalitionsvertrages werfen. Mit dem Erlanger Stadtrat Anton Salzbrunn zugleich Landtagskandidat für DIE LINKE. in Erlangen wird sie über Wege aus dem Mietenwahnsinn und der verfehlten Wohnungspolitik sprechen. Sie werden erklären, wie DIE LINKE die Mietenexplosion stoppen will und wie der Neustart im sozialen, gemeinnützigen Wohnungsbau aussehen könnte, damit auch in Erlangen wieder mehr bezahlbarer Wohnraum in einem lebenswerten Umfeld zur Verfügung steht.

 

Wo?

Haus der Gesundheit Dreycedern
Altstädter Kirchplatz 6
91054 Erlangen
Buchempfehlung:
Buchcover

Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.