Neues Gesicht bei "Hoyerswerda hilft mit Herz"

26.10.2016
Luise Dosch und Caren Lay im Gespräch.

Gut ein Jahr nach dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise erreichen viele bislang rein ehrenamtlich arbeitende Bündnisse der Geflüchtetenhilfe eine Phase, in der sie - so sie erfolgreich Fördermittel beantragen konnten oder wollten - ihre Strukturen proffessionalisieren können. Das trifft, mit Hilfe der RAA Hoyerswerda, auch auf das Bündnis "Hoyerswerda hilft mit Herz" zu, in dem seit wenigen Monaten eine Koordinatorin wirkt. Luise Dosch, so der Name, hat sich dabei erstaunlich schnell in Hoyerswerda und in die Strukturen eingefunden, auch wenn es natürlich noch vieles Kennenzulernen gilt und auch noch etwas mehr Zeit vergehen muss, um mit allen Aktiven vor Ort ein tieferes Vertrauensverhältnis aufzubauen.

Größte Herausforderunge in ihrem neuen Tätigkeitsfeld, so berichtete Sie der Lausitzer Bundestagsabgeordneten Caren Lay im Gespräch, ist dabei das hohe Frustrationslevel und die Überforderung der vielen Ehrenämtler. Investierte Kraft, Lebenszeit und Courage wird allzu oft durch bürokratische Verfahren, unverständliche Entscheidungen zu Asylanträgen oder gar Abschiebungen konterkariert.

Ein anderes Problem, auf das Caren Lay hinwies, ist die nicht erklärbare Divergenz zwischen 600 leer stehenden Wohnungen in Hoyerswerda und gleichzeitig ca. 800 in Gemeinschaftsunterkünften untergebrachten Geflüchteten. Dabei würde Integration so viel besser gelingen, wenn die Menschen in vorhandene, gewachsene Wohnumfelder integriert werden könnten und nicht als Geflüchtete unter sich bleiben müssten. Dass sich die beiden großen Anbieter auf dem Wohnungsmarkt in Hoyerswerda hier sperren und der Landkreis auch keine Anstalten macht, stärker auf dezentrale Unterbringung zu setzen, ist eine große verschwendete Chance.

Es liegen also doch noch einige Aufgaben vor Luise Dosch und "Hoyerswerda hilft mit Herz". Trotz des Rückgangs der Geflüchtetenzahlen steht die eigentliche Integrationsleistung erst noch an. Umso wichtiger wäre es, das Engagement der vielen Ehrenamtler ausreichend zu würdigen. DIE LINKE wird sich weiterhin dafür einsetzen.