DIE LINKE hat eine gute Kandidatin

01.03.2012

Am 27. Februar 2012 nominierte der geschäftsführende Parteivorstand der LINKEN einstimmig Beate Klarsfeld als Kandidatin für die Wahl zum Bundespräsidenten. Das freut mich überaus. Schon als Jugendliche war ich von der Biographie Beate Klarsfelds beeindruckt. Sie hat ihr ganzes Leben der Aufklärung der Naziverbrechen gewidmet – und ist dafür sogar in Gefängnis gegangen. Sie ist für mich ein Vorbild und ich freue mich sehr, dass sie für DIE LINKE für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert.

Die Entscheidung für Klarsfeld ist eine vortreffliche. Und von großem symbolischen Wert für die LINKE. Beate Klarsfeld hat eine bemerkenswerte Biografie. Seit ihrer Jugend war es eines ihrer Herzensanliegen, den Antifaschismus und die aktive Erinnerung an die Schrecken und die Verbrechen Nazideutschlands wachzuhalten. Das Besondere an Beate Klarsfeld ist, dass ihr Engagement über Schreiben und Reden hinausging. Eben so wichtig wie das Mahnen und das Erinnern war es ihr, die Täter zu benennen, aufzuspüren und zur Verantwortung zu ziehen. Die aufklärenden Rufe „Nazi, tritt zurück!“ und die an Symbolkraft kaum zu überbietende Ohrfeige gegen den damaligen Bundeskanzler Kissinger, der NSDAP-Mitglied und ab 1940 im Außenministerium unter Hitler tätig war, sind wohl nur die bekanntesten Beispiele. Wichtiger und beeindruckender für mich war Klarfelds aktive Suche nach dem an der Deportation der französischen Juden beteiligten Kurt Lischka und dem so genannten „Schlächter von Lyon“ Klaus Barbie. Auch die Verstrickung deutscher Großunternehmen wie der Deutschen Reichsbahn in die Verbrechen der Nazis thematisierte Beate Klarsfeld und rückte sie damit ins öffentliche Bewusstsein. Dafür bin ich dankbar. Und dafür gebührt ihr großer Respekt.


Beate Klarsfeld als Kandidatin für das Bundespräsidentenamt zu nominieren, ist ein Zeichen gegen das Vergessen und für die aktive Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart.
Beate Klarsfeld ist genau deshalb auch die perfekte Gegenkandidatin zu Joachim Gauck, der für Neoliberalismus und Konservatismus steht. Nicht zuletzt seine Aussagen im Zuge der Sarrazin-Debatte wie auch seine Unterstützung des als Reform getarnten Sozialabbaus der Agenda 2010 machen deutlich: Gauck ist keine Integrativfigur. Erst recht nicht in einer Zeit, die geprägt ist von Krise und sozialer Ausgrenzung. Beate Klarsfeld dagegen steht für Mut, für die Bereitschaft, das Bestehende nicht bedingungslos zu akzeptieren und dafür, neue Wege zu gehen, um Veränderung zu erzielen.