Wahlkreistag in Hoyerswerda

28.04.2010

Lausitzer Werkstätten gGmbH

Betreute Mitarbeiter, so werden die Angestellten mit geistiger und/oder Mehrfachbehinderung in den Lausitzer Werkstätten gGmbH genannt. Diese Werkstätten besuchte Caren Lay bei ihrem letzten Wahlkreistag in Hoyerswerda.

Die Werkstätten sind mit ihren insgesamt 500 Angestellten mittlerweile der zweitgrößte Arbeitgeber in Hoyerswerda. Das Angebot liegt vorwiegend im Dienstleistungssektor. Von Aktenvernichtung über Cateringservice und Fahrradservice bis hin zur Wäscherei sind die Werkstätten gut aufgestellt.

Weiterhin unterhalten die Werkstätten eine Wohnstätte, in der erwachsene Menschen mit Behinderung ein individuelles Wohnumfeld haben. Hier übernehmen die Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen ihrer Möglichkeiten Aufgaben und Mitverantwortung für ein harmonisches Zusammenleben in einer familienähnlichen Gemeinschaft.

Neben der schwachen wirtschaftlichen Lage, mit der auch die Werkstätten zu kämpfen haben, gibt es noch eine Fülle von Problemen, mit denen die MitarbeiterInnen zurande kommen müssen.

Eines der größten Probleme ist die fehlende Hilfe aus einer Hand. Derzeit gibt es zu viele unterschiedliche Gesetze, Finanzierungsquellen und Träger, die sich überschneiden oder ergänzen. Durch den damit einher gehenden Verwaltungsaufwand ist eine individuelle Versorgung schlecht oder nur mit Verlust an Lebensqualität für die Bewohnerinnen zu bewerkstelligen. Eine Bündelung der verschiedenen Zuständigkeiten würde die Situation für alle Beteiligten erheblich verbessern. Hier ist dringender Reformbedarf im Gesetzeswerk. Hinzu kommt, dass die Entlohnung der MitarbeiterInnen Ländersache ist und der Freistaat bundesweit die zweitschlechtesten Kostensätze hat. Sachsen beweist damit ein weiteres Mal, dass es ein Niedriglohnland ist.

Der Mangel an ÄrztInnen und gut ausgebildeten SozialarbeiterInnen birgt nicht zuletzt vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung weiteren sozialen Sprengstoff. Es ist an der Zeit, endlich einheitliche Sozialstandards zu formulieren und intensiv an der Umsetzung des „Nutzen für alle“-Konzepts zu arbeiten. Denn wie eine Studie des Bundeswirtschaftsministeriums zeigt, haben Unternehmen, die sich diesem Konzept orientieren, wirtschaftliche Vorteile.

Beim anschließenden Rundgang durch die Werkstätten kam Caren Lay mit MitarbeiterInnen ins Gespräch und konnte sich einen Eindruck von den Arbeitsverhältnissen machen.

Besuch des Verkehrsgarten Hoyerswerda

Im Anschluss besuchte Caren Lay den Verkehrsgarten Hoyerswerda. Im Verkehrsgarten, der von der Verkehrswacht unterhalten wird, findet die vorschulische und schulische Verkehrserziehung statt.

Im Gespräch mit dem Vorsitzenden Hans-Jürgen Hahn wurde unter anderem deutlich, dass eine qualifizierte Ausbildung der SchülerInnen und Jugendlichen nur schwer zu leisten ist, da sich Land und Kommune immer weiter aus der Verantwortung ziehen. Zumindest im Bereich der schulischen Verkehrserziehung ist dies ein eklatanter Verstoß gegen eine Pflichtaufgabe. Um dieser gerecht zu werden, reicht es eben nicht, einen Beamten vor Ort zu haben, der sich der SchülerInnen annimmt! Wichtig ist auch eine bessere finanzielle Ausstattung der Verkehrswachten und die von der LINKEN ohnehin schon lange geforderte Förderung des Ehrenamtes. Gerade in diesem sensiblen Bereich sind ehrenamtlich tätige Menschen unersetzlich.