Bund darf Sorbische Kultur nicht finanziell austrocknen

23.11.2010

„Die Bundesregierung muss ihrer Verpflichtung, die Kultur und Sprache der sorbischen Minderheit zu fördern, finanziell nachkommen. DIE LINKE fordert daher, den Zuschuss des Bundes an die „Stiftung für das Sorbische Volk“ zu erhöhen“, so Caren Lay anlässlich der anstehenden Haushaltsverhandlungen des Bundes. Die sächsische Bundestagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Eine schleichende Abwicklung der sorbischen Kultur und Sprache darf es nicht geben. Die Bundeszuschüsse für die Sorbenstiftung stagnieren seit Jahren. Einsparungen sowie Entlassungen bei sorbischen Kultureinrichtungen sind die Folge. So müssen zum Beispiel 27 von 107 Mitarbeitern das Sorbische National Ensemble zum Ende der Spielzeit verlassen. Der Bühne sieht sich aus finanziellen Gründen nicht dazu in der Lage, Verträge weiter-zuführen oder zu verlängern. Die kulturellen Einrichtungen und Projekte der sorbischen Minderheit brauchen endlich eine auskömmliche Finanzierung. Die „Stiftung für das Sorbische Volk“ war von Anfang an unterfinanziert. Ein Inflationsausgleich wird seit Jahren nicht vorgenommen. Die mangelnden Anpassungen an steigende Tariflöhne und Betriebskosten haben die finanzielle Unterdeckung zusätzlich vergrößert.

Minderheitenpolitik und kulturelle Vielfalt dürfen nicht einer falschen Sparpolitik zum Opfer fallen. Meine Fraktion DIE LINKE bringt deshalb für die Haushaltsdebatte einen entsprechenden Haushaltsantrag in den Deutschen Bundestag ein Von den anderen Fraktionen liegt dazu nichts vor. Ich fordere die Abgeordneten des Wahlkreises Bautzen I, Maria Michalk (CDU) und Reiner Deutschmann (FDP) auf, sich für die Annahme unseres Antrags einzusetzen.
Der Antrag der LINKEN wird am kommenden Donnerstag, 25.11. im Deutschen Bundestag behandelt.“