Lippenbekenntnisse nun endlich finanziell untersetzen

05.05.2010

„Ich bin froh, dass das Deutsch-Sorbische Theater in Bautzen die so dringend benötigten Gelder bekommt. Somit hat das Theater Planungssicherheit und die weitere Pflege der zweisprachigen Kultur in der jetzigen, hohen Qualität ist vorerst gesichert. Dennoch bleibt die Trauer um die 30 gestrichenen Stellen beim Sorbischen National Ensemble, die die Bundesregierung trotz unseres Antrags nicht retten wollte“, so die Bundestagabgeordnete Caren Lay, anlässlich der heutigen Entscheidungen des Stiftungsrates der Stiftung Sorbisches Volk.

Die Abgeordnete, in deren Wahlkreis das Kerngebiet der Sorbischen Bevölkerung liegt, weiter:

„Meine Freude über die finanzielle Zusage des Stiftungsrates hält sich angesichts der unerträglichen Stellenstreichung beim Sorbischen National Ensemble Bautzen in Grenzen. Das Ensemble, dass mittlerweile zu einer künstlerischen Marke geworden und weit über die Grenzen Sachen hinaus bekannt ist, steht nun vor dem Kraftakt 30 Stellen zu kompensieren. Der Frust und die existenzielle Angst der MitarbeiterInnen steigen, darunter leidet zwangsläufig die Qualität.

Doch damit nicht genug. Die Kosten für die nun notwendige Umstrukturierung, wie etwa Abfindungszahlungen, soll alleine die Stiftung übernehmen. Damit wird die, durch den finanziellen Engpass erzwungene, Einsparung endgültig ad absurdum geführt.

DIE LINKE bleibt bei Ihrer Forderung nach ausreichend finanzieller Unterstützung der sorbischen Minderheit und ihrer Kultur. Meine Fraktion DIE LINKE. hatte im Deutschen Bundestag beantragt, Stiftung wenigstens einen Inflationsausgleich zu gewähren. Leider ist das von den anderen Fraktionen abgelehnt worden.“

In seiner heutigen Sitzung gab der Stiftungsrates der Stiftung Sorbisches Volk die gesperrten Gelder in Höhe von 500 000 Euro für das Theater Bautzen frei. Weiterhin wurde beschlossen, nun doch „nur“ rund 30 statt der im März vorgesehenen 40 Stellen zu streichen.