Das war’s noch lange nicht!

20.04.2018
Caren Lay
Parteitag Die Linke

Seit 12 Jahren arbeite ich im Parteivorstand mit. Im Jahr 2006 frisch in den letzten Vorstand von Linkspartei.PDS gewählt, konnte ich die Parteineugründung begleiten und unterstützen. 2007 hatten wir einen erfolgreichen Gründungsparteitag. Eine spannende, aufregende, anstrengende und sicherlich unvergessene Zeit. 
Danach war ich Mitglied der Programmkommission, die den Entwurf für das Erfurter Programm erarbeitet hat. Im Jahr 2010 wurde ich in einer Doppelspitze zur Bundesgeschäftsführerin der LINKEN gewählt und habe Verantwortung in einer schwierigen, turbulenten Zeit übernommen. In diese Zeit fiel die Organisation des Erfurter Parteitages, auf dem wir unser Parteiprogramm beschlossen haben. 
Seit 2012 bin ich Stellvertretende Vorsitzende der LINKEN. Schwerpunkte meiner Arbeit lagen in all diesen Jahren in der Mietenpolitik und in der feministischen Arbeit. Ich habe den Clara-Zetkin-Frauenpreis initiiert und mit vielen anderen Frauen gemeinsam dafür gesorgt, dass DIE LINKE sich nicht nur als sozialistische, sondern auch als feministische Partei versteht. Das musste erkämpft werden - und es hat sich gelohnt, bis heute. 
Seit sieben Jahren arbeite ich daran, DIE LINKE zur Partei der Mieterinnen und Mieter zu machen. Wenn wir auf dem Bundesparteitag im Juni eine Mietenkampagne beschließen, dann ist das ein politischer und für mich auch ein ganz persönlicher Erfolg.
Das erleichtert mir die Entscheidung, nach 12 Jahren, nach Hunderten von Sitzungen und Tausenden Beschlüssen, nicht erneut als Stellvertretende Parteivorsitzende zu kandidieren. Ich bedanke mich bei meiner Partei, bei meinen Genossinnen und Genossen, dass ihr mir die Möglichkeit gegeben habt, die Geschicke dieser Partei über viele Jahre an prominenter Stelle mitzugestalten. Dabei haben wir vieles entwickelt, neues erfunden, gekämpft, gelacht, manches Mal haben wir uns angeschrien, häufiger miteinander getanzt. Einige Male war es von harten Auseinandersetzungen begleitet. Ich habe sehr viel Zeit, sehr viel Energie und sehr viel Herzblut in diese Partei investiert. Im Ergebnis hat es sich gelohnt! 
DIE LINKE ist da und wir sind nicht mehr wegzudenken! Danach hat es wahrlich nicht immer ausgesehen. Und ich finde: Wir haben uns gut entwickelt! DIE LINKE ist eine kämpferische, gesamtdeutsche, moderne, bewegungsnahe Partei. Eine Partei in Bewegung.
Daran haben Katja Kipping und Bernd Riexinger einen großen Anteil. Ich möchte mich bei ihnen für die gute Zusammenarbeit und die integrative Vorstandsarbeit bedanken und wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg! 
Mein Dank gilt allen, die mich in den letzten 12 Jahren unterstützt haben!
Ich selbst werde mich künftig stärker der Bundestagsfraktion widmen, und meine Arbeit für eine breite und kämpferische Mieter*innenbewegung auf Bundesebene fortsetzen.

Ich unterstütze die Kandidatur von Martina Renner, die sich neu als stellvertretende Parteivorsitzende bewirbt, aus vollem Herzen! Sie wird frischen Wind in den Vorstand bringen und kann uns als Rechtsextremismus-Expertin bei einer unserer wichtigsten politischen Aufgaben zur Zeit voranbringen: Den Rechtsruck zu bekämpfen. Eine tolle Frau. Ich wünsche ihr viel Erfolg!

Buchempfehlung:
Buchcover

Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.