Clubs sind Kultur

14.06.2022

Wie wichtig Clubs als soziale Räume sind, haben wir spätestens in der Corona-Pandemie gespürt. Sie sind Orte für Kultur und Kunst, sie sind aber auch wichtige Freiräume für die Queer-Szene. Geschützte Freiräume für sexuelle Vielfalt, für das Sich-Ausprobieren und für persönliche Freiheitsmomente.

Die Clubkultur ist in vielen Städten mit der queeren Kultur verbunden. Ich erlebe Clubs als deutlich freiere Orte im Vergleich zum gesellschaftlichen Mainstream. Clubs sind ein wichtiger Teil für und von Diversität. Schon 2019 habe ich, noch ohne zu ahnen, was die Pandemie kurz danach anrichten würde, einen Antrag im Bundestag gestellt: Das Clubsterben stoppen! Darin ging es um das Baurecht, um Lautstärkeregelungen, Gewerbemieten. Diese Themen sind noch immer aktuell und nicht gelöst.  Ein Meilenstein, der mich persönlich sehr freut, wurde jedoch erreicht: Das Parlament anerkannte die Clubs als Kultur.

Durch den lauten Aufstand der Kulturszene wurde die Wertigkeit von Clubs Vielen überhaupt erst  bewusst. Über das Parlamentarische Forum Clubkultur konnte ich mithelfen, Clubs und Festivals mit speziellen Corona-Hilfen zu versorgen. Dadurch überlebten viele Institutionen, Crews und Künstler:innen wenigstens ökonomisch. Ich freue mich sehr auf einen queeren Festival-Sommer, auf die großen und kleinen Feiern, auf die kreativen Orte, an denen Mensch sich ausleben kann.

Buchempfehlung:
Buchcover

Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.