Caren Lay zu Besuch im Frauenzentrum und bei Bautzener Brücke e.V.

20.04.2010

Am 13.04.2010 war die Bundestagsabgeordnete Caren Lay wieder in ihrem Wahlkreis unterwegs, um aktive Vereine im sozialen Bereich kennenzulernen und den persönlichen Kontakt zu ihnen herzustellen.

Das Frauenzentrum des Bautzener Fraueninitiative e.V.

Zuerst besuchte sie das Frauenzentrum auf der Bautzener Reichenstraße, welches von dem Fraueninitiative e.V. betrieben wird. Dieser Verein besteht bereits seit 19 Jahren und betreibt ein sehr umfangreiches Veranstaltungsangebot. Dazu gehören Selbsthilfegruppen (z.B. für Alleinerziehende), offene Frauengruppen zum Plaudern und Kennenlernen, Sportgruppen, soziokulturelle Angebote, Info- und Gesprächsabende zu den verschiedensten Themen, Kinderbetreuung und Nachhilfe, Schuldnerhilfe (mit dem Schuldnerhilfe e.V.), aber auch ein Beratungstelefon oder das persönliche vertrauliche Gespräch steht für Hilfesuchende zur Verfügung. Über den konkreten Veranstaltungsplan kann man sich unter der Vereinshomepage www.frauenzentrum-bautzen.de jederzeit informieren. Der Verein kann 2 feste Mitarbeiter jeweils zu 50% beschäftigen, alle anderen Aufgaben müssen durch ehrenamtliches Engagement geleistet werden. Denn einen größeren finanziellen Spielraum für weitere Stellen gibt es nicht, obwohl Bedarf besteht.

Verein für Gefährdeten-, Straffälligen- und Bewährungshilfe im Raum Bautzen.

Ein weiterer Termin stand beim Bautzener Brücke e.V. auf der Dresdener Straße im „Haus der Begegnung“ an, einem Verein für Gefährdeten-, Straffälligen- und Bewährungshilfe im Raum Bautzen. Er bietet besonders denen Hilfe an, die nach mehreren Jahren in Haft den Weg zurück in ein geregeltes Leben und eine Integration in die Gesellschaft suchen. Dafür stehen für Übergangszeiten Unterkünfte und Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Der Verein steht dabei in engem Kontakt zur JVA Bautzen, um bereits im Vorfeld der Entlassung Kontakte zu den Inhaftierten herzustellen und seine Hilfe anzubieten. Er begleitet dann die Entlassenen zu Behördengängen und hilft bei der Suche nach einem Arbeitsplatz. Dabei geht es dem Verein nicht darum, Straffällige zu bedauern oder gar zu verwöhnen, sondern vielmehr darum, die Menschen wieder auf den rechten Weg zu bringen und somit Rückfälle zu vermeiden.

Auch Angehörigen von Gefangenen bietet der Verein seine Hilfe an. Denn oftmals bedeutet die Inhaftierung eines Familienmitglieds auch Hilflosigkeit, Resignation und Isolation für die Angehörigen, nicht zuletzt, weil sich auch der Freundeskreis von ihnen abwendet.

Des Weiteren bietet der Verein an Schulen das „Projekt Schülergericht“ an. Bei einer Straffälligkeit eines Jugendlichen kann hier die Staatsanwaltschaft erzieherische Maßnahmen festlegen, mit deren Durchführung dann z.B. der Brücke e.V. beauftragt wird. Ziel ist es, dass sich Anstelle eines Jugendrichters ein Schülergericht, welches aus Gleichaltrigen besteht, mit der Straftat, den Folgen und dem Beschuldigten selbst auseinandersetzt, um ein Umdenken bzw. Einsicht zu bewirken und die Bemühungen zur Wiedergutmachung voranzubringen.

Finanzielle Hilfe für Vereine sichern, statt Casinos fördern!

Zusammenfassend hat der Wahlkreistag in Bautzen wieder einmal gezeigt, wie wichtig die Arbeit der sozialen Vereine für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ist. Umso unverständlicher ist es, dass gerade diese Vereine von den finanziellen Kürzungen am meisten betroffen sind. Stattdessen werden lieber Milliardenbeträge seitens des Staates locker gemacht, um Banken zu retten, die ihr Vermögen vorher an den internationalen Märkten verzockt haben. Bisher sind leider auch keine Bemühungen der schwarz-gelben Bundesregierung sichtbar, diesen unhaltbaren Zustand ernsthaft zu verändern und endlich diejenigen zur Kasse zu bitten, die die Krise verursacht haben.

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Buchcover

Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.