Impfchaos in Sachsen: Impfshuttles und mobile Impfteams notwendig!

13.01.2021

„Die Bundesregierung und der Freistaat Sachsen haben in ihrer Corona-Impfstrategie schlicht nicht beachtet, wie viele Menschen über 80 gar nicht in der Lage sind, weite Wege zurück zu legen. Das ist ein großes Versäumnis der Verantwortlichen, das insbesondere die große Flächenlandkreise mit einem hohen Altersdurchschnitt in der Bevölkerung hart trifft.“, erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, anlässlich Beschwerden über schlecht mit ÖPNV erreichbare Impfzentren in Sachsen und lange Fahrzeiten zu eben jenen. Lay weiter:

„Allein im Landkreis Bautzen leben knapp 28.000 Menschen, die älter als 80 Jahre sind. Über die Hälfte wird zu Hause – meist von Angehörigen – gepflegt. Für eine Impfung gegen COVID-19 müssen sie sich ins Impfzentrum nach Kamenz begeben. Allein die Terminvereinbarung für die Impfung ist für die meisten ohne Hilfe schwer zu realisieren. Die Überwindung der weiten Wegstrecke zum Impfzentrum ist für viele eine unüberwindbare Hürde: Ein Impfzentrum pro Landkreis, erreichbar nur mit Fahrzeiten von teilweise weit über einer Stunde ist für viele aus der Generation 80+ überhaupt nicht erreichbar. So kann und wird ein schnelles Impfen der besonders schutzbedürftigen alten Menschen nicht funktionieren!

Hier muss dringend nachgebessert werden. Selbst wenn weitere Impfzentren eröffnet werden sollten, wird es weiter viele immobile Alte geben, die nicht aus eigener Kraft anreisen können. Es müssen deshalb für diesen Personenkreis Impfshuttles eingerichtet oder kostenlose Taxen für den Weg zum Impfzentrum und zurück angeboten werden. Außerdem sollten mobile Impfteams nicht nur in stationären Pflegeeinrichtungen unterwegs sein, sondern auch Pflegebedürftige zu Hause zur Impfung besuchen.
Angesichts der Pandemielage und der Bedrohung durch neue Virus-Mutationen ist jetzt jede Kraftanstrengung nötig, um schnellstmöglich die besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppen durch Impfen zu schützen!“