KiK muss Brandopfer der Ali Enterprise endlich entschädigen

11.09.2015
(Scoobay/flickr.com/CC BY-NC-SA 2.0)

„Obwohl sich KiK als Mitglied des Textilbündnisses der Bundesregierung angeblich für eine Verbesserung der katastrophalen Zustände in asiatischen Textilfabriken einsetzt, wälzt das Unternehmen seine Verantwortung weiterhin auf seine Zulieferer ab“, erklärt Niema Movassat, Obmann der Fraktion DIE LINKE im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, anlässlich des dritten Jahrestages der Brandkatastrophe in der pakistanischen Textilfabrik. Movassat weiter:

„Die Bundesregierung muss endlich rechtlich verbindliche Regeln für deutsche Unternehmen erlassen, um soziale und ökologische Mindeststandards sowie die Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette durchzusetzen, sonst erweisen sich Maßnahmen wie das Textilbündnis oder die Erarbeitung des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte als perfides Zeitspiel.“

Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, die im April Angehörige und Anwälte der Opfer in Pakistan besucht hat, ergänzt: „KiK verweigert sich einer angemessenen Entschädigung. Das ist skandalös. Das Unternehmen muss in die Pflicht genommen werden – notfalls gesetzlich.

Wir brauchen ein Unternehmensstrafrecht, mit dem deutsche Firmen für Produktionen im Ausland haftbar gemacht werden können. Wir in den westlichen Ländern sind in der Verantwortung. KiK darf sich nicht länger drücken. Menschen müssen vor Profiten kommen.“

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Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.