21 Jahre wider das Vergessen

06.12.2016
MdB Caren Lay übergibt den Spendenscheck an Regina Elsner vom VVN-BdA Hoyerswerda.

Im juristischen Sinne führt am dem vollendeten 21. Lebensjahr kein Weg an der vollen Strafmündigkeit vorbei. Man gilt als voll schuldfähig. Für Projekte, zumal in einer Region wie Hoyerswerda und angewiesen auf Schülerinnen und Schüler, sind 21 Jahre ein biblisches Alter – mit Fug und Recht ist von einem Methusalem-Projekt zu reden.

Ein solches Projekt findet sich in Hoyerswerda nun in seinem 21. Jahr wieder und ist weiterhin erfolgreich. Die Rede ist von „Wider das Vergessen“, eine gemeinsame Initiative der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA), der Stadt Hoyerswerda und der Opferhilfe RAA Hoyerswerda e.V.. Seit 21 Jahren in Folge organisieren die Projektpartner mit 6 Hoyerswerdaer Schulen gemeinsam Zeitzeugenbesuche im Unterricht, Projekttage zum Thema Holocaust und einmal im Schuljahr einen Besuch des KZ Auschwitz.

Entstanden in Reaktion auf die rassistischen Ausschreitungen in Hoyerswerda im Jahr 1991 und vier Jahre später erstmals gestartet, läuft „Wider das Vergessen“ bis heute, getragen noch immer auch von Aktiven der ersten Stunde. Caren Lay überreichte den Spendenscheck des Bundestagsvereins der Fraktion DIE LINKE an die örtliche VVN-BdA-Vorsitzende Regine Elsner, schon damals Initiatorin des Projektes. Sie wies darauf hin, dass nur auf Grund der jährlich konstanten Spendenleistungen überhaupt diese lange Lebenszeit des Projektes ermöglicht wurde und wie wichtig jährlich zuverlässige Spender wie der Fraktionsverein für das Überleben seien. Aus der Erinnerung an den Holocaust, wach und lebendig gehalten, lassen sich gerade heute wichtige Lehren für junge Menschen ziehen. Das beweist „Wider das Vergessen“ nun schon eine ganze Generation lang.

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.