Weiter kein Schutz durch die Mietpreisbremse

05.09.2018

Der von Bundesjustizministerin Barley vorgelegte Gesetzentwurf zur Mietpreisbremse reicht nicht aus, um die Mieterinnen und Mieter vor Mietsteigerung zu schützen. Dafür weist der Gesetzentwurf zu viele Ausnahmen auf und es fehlen wirksame Sanktionen bei Verstößen. Die Mietpreisbremse ist das vielleicht einzige Gesetz, bei dem keine Strafe droht, wenn dagegen verstoßen wird. Das soll sich durch die zahmen Korrekturen aber nicht ändern.

Ein Statement von Caren Lay dazu war heute in der Tagesschau zu sehen.

Die Mietpreisbremse soll weiterhin nur bei Neuvermietungen greifen – die vielen Bestandsmieterinnen und Bestandsmieter haben davon überhaupt nichts. Die Mieten im Bestand sind völlig entkoppelt von der Lohnentwicklung und steigen weiter. Es braucht endlich einen echten Mietendeckel für Bestandsmieten und die Abschaffung der Modernisierungsumlage. Allein wird die Bundesregierung nicht aufwachen. Jetzt braucht es Druck von außen!

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.