Zusätzlicher Abendbus ins Oberland ist richtiger Schritt

10.10.2018
Mr. Wissenschaft/CC-BY-SA-3.0/Wikimedia Commons

„Die Nachricht, dass ab November, eine zusätzliche Busverbindung von Bautzen ins Oberland angeboten wird, habe ich mit Freude zur Kenntnis genommen. Das ÖPNV-Angebot auszuweiten ist der richtige Weg.“ erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag, anlässlich der Medienberichte, nach denen ab 03. November in der Woche nach 20 Uhr und am Wochenende nach 22 Uhr ein zusätzlicher Bus von Bautzen aus ins Oberland angeboten wird. Lay weiter:

„In den Abendstunden eine Busverbindung für Nachtschwärmer anzubieten, habe ich schon 2017 im Ergebnis meiner Sommertour vorgeschlagen. Wer in Bautzen das Theater, Kino oder einfach nur eine der vielen Lokalitäten in der Altstadt besuchen und vielleicht auch ein Glas Sekt oder Bier trinken will, der hat bislang keine Möglichkeit, mit dem ÖPNV zurück nach Sohland oder Wilthen zu kommen. Und vor allem junge Menschen, die noch keinen Führerschein haben, bekommen so ein zusätzliches Mobilitätsangebot. Ein „Lumpensammler“, wie der Volksmund sagt, ist deshalb eine wichtige Ergänzung im ÖPNV-Angebot, um die ländlichen Räume an die Mittelzentren wie Bautzen anzubinden.

Leider orientiert sich das neue Angebot aber nur an den Spätschichten von Berufstätigen. Eine Kinovorführung oder ein Theaterstück enden selten bereits um 22 Uhr. Deshalb fände ich es gut, wenn man entweder die Abfahrtszeiten noch einmal überdenkt oder einen weiteren, späteren Nachtbus einrichtet.“

Auszug aus den „15 Ideen für die Lausitz“ – ein Papier, das MdB Lay in Auswertung ihrer Sommertour 2017 vorgelegt hat:
Idee 11: Es sollten ein „Oberlausitzer Kulturbus“ eingerichtet und bestehende Angebote ausgebaut werden. Damit auch die Menschen aus dem ländlichen Raum die Chance haben, Kulturangebote wahrzunehmen und danach mit dem ÖPNV wieder nach Hause zu kommen. Außerdem sollten die im Volksmund gern als „Lumpensammler“ bezeichneten Spätlinien wieder belebt werden, um Kulturinteressierten, aber auch jungen Menschen ohne Führerschein, mehr Möglichkeiten zu eröffnen, sicher den nächtlichen Heimweg antreten zu können.

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.