Die Eigentumsfrage muss gestellt werden

18.02.2019

Aus der aktuellen Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung zur kommunalen Bodenfrage folgt für DIE LINKE zuallererst ein Privatisierungsstopp für öffentlichen Grund und Boden. Der Bund muss endlich aufhören, Boden zu privatisieren und stattdessen Kommunen beim Ankauf von Boden unterstützen!

Caren Lay hat die Studie «Die kommunale Bodenfrage – Hintergrund und Lösungsstrategien» am 14. Februar 2019 gemeinsam mit Dr. Werner Heinz, neben Prof. Bernd Belina Autor der Studie, und Dagmar Enkelmann, der Vorstandsvorsitzenden der Rosa-Luxemburg-Stiftung, in Berlin vorgestellt. Die Studie beleuchtet sowohl die Ursachen der herrschenden Bodenproblematik als auch positive internationale Beispiele und mögliche Lösungsansätze. Sie zeigt: Wer die Bodenfrage nicht grundsätzlich klärt, wer den Boden auf Dauer dem Zugriff der Kommunen entzieht, hat einen deutlich geringeren Spielraum, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

In der aktuellen Diskussion um die dringend nötige Neuausrichtung der Wohnungspolitik ist die Studie ein wichtiger Beitrag. Dass Bodeneigentum und Bodenpolitik wesentliche Faktoren für die aktuelle Wohnungskrise sind, wird nicht mehr infrage gestellt. Die Studie zeigt, dass eine LINKE Bodenpolitik an vielen Stellen ansetzen und an die Wurzel gehen muss: an die Eigentumsfrage.

Eine soziale Bodenpolitik ist auch unter den gegebenen Bedingungen möglich und sinnvoll! Dafür brauchen wir eine Baurechtsreform, eine neue Liegenschaftspolitik und ein Umdenken in den Kommunen zugunsten einer Bodenpolitik, die sich an den sozialen Erfordernissen und am Recht auf Wohnen orientiert, und nicht vorrangig an haushalts- oder wirtschaftspolitischen Erwägungen.

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Buchcover

Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.