Schwarzgelbe Verbraucherpolitik braucht Druck aus den Ländern

15.09.2010

"Ekel-Listen für Schmuddel-Gastronomen und Restaurant-Smileys rücken in greifbare Nähe. Was in Berlin bereits erfolgreich praktiziert und weiter vorangetrieben wird, muss Verbraucherinnen und Verbrauchern überall zugänglich sein. Die Verbraucherministerinnen und -minister der Länder müssen hier klar Position beziehen und die Bundesregierung zu Taten drängen", so Caren Lay, verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der morgen beginnenden Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK). Lay weiter:

"Die Länderministerinnen und -minister müssen ihre Konferenz nutzen und bundesweite Veröffentlichungsstandards für die Lebensmittelhygiene einführen. Sogar Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner hat sich im Vorfeld der VSMK für Ekel-Listen ausgesprochen. Jetzt müssen Taten folgen. Das unzureichende Verbraucherinformationsgesetz (VIG) muss dringend reformiert werden. Behörden sollen in allen Bereichen Ross und Reiter nennen.

Auch im Bereich des finanziellen Verbraucherschutzes darf es nicht bei vollmundigen Ankündigungen bleiben. Hier müssen die Ländervertreter Farbe bekennen und Maßnahmen im Sinne einer verbraucherorientierten Regulierung der Finanzmärkte beschließen. Die Verbesserung des finanziellen Verbraucherschutzes kann zwei Jahre nach dem Lehman-Crash nicht noch länger auf sich warten lassen. Eine Deckelung der Dispozinsen und ein deutlich verbesserter Schutz von Anlegerinnen und Anlegern sind dringend geboten."

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.