Schwarz-Gelb missachtet Verbraucherinteressen

22.09.2010

„Der von der Bundesregierung beschlossene Anlegerschutz trägt die Handschrift der Finanzlobby. Er ist ungeeignet, um Verbraucherinteressen tatsächlich zu stärken“, so Caren Lay anlässlich des heutigen Beschlusses im Bundeskabinett. Die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Finanzieller Verbraucherschutz ist mit Infoblättern allein nicht zu machen – schon gar nicht, wenn konkrete Vorgaben fehlen. Der Kapitalmarkt bleibt weiterhin grau, weil die Bundesregierung ihn nicht der Finanzaufsicht unterstellt. Leidtragende sind die Verbraucherinnen und Verbraucher: Allein der weitgehend unbeaufsichtigte graue Kapitalmarkt beschert Anlegern jährlich Verluste in Milliardenhöhe.

DIE LINKE fordert eine Verbraucherschutzbehörde, die den Finanzmarkt gemeinsam mit Verbraucherverbänden überwacht. Zwei Jahre nach der Lehman-Pleite müssen die Finanzmärkte endlich im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher reguliert werden.

Wirklich unabhängige Beratung kann es erst geben, wenn das Provisionssystem überwunden ist. Finnland und Großbritannien zeigen, dass das geht. Wir fordern, die Provisionsberatung schrittweise durch Honorarberatung und unabhängige Finanzberatung von Verbraucherzentralen zu ersetzen.

DIE LINKE fordert einen Finanz-TÜV, der Finanzprodukte vor ihrer Zulassung prüft. Wir haben bereits im März 2010 einen umfassenden Antrag zur Verbesserung des finanziellen Verbraucherschutzes eingebracht (BT-Drs.17/887)."

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Buchcover

Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.