Bautzen diskutierte über moderne Netzpolitik

18.02.2011

Moderne Netzpolitik und die Freiheit im Internet waren am 16. Februar 2011 Thema der regelmäßigen Veranstaltungsreihe „Caren Lay lädt ein“. Zu Gast diesmal: Gregor Henker, Datenschutzbeauftragter der LINKEN Sachsen und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Bürgerrechte und Demokratie.

Gregor Henker thematisierte zahlreiche diskussionsträchtige Punkte im Umgang mit dem Internet: Wie sinnvoll sind Altersbeschränkungen für Webseiten und sind diese überhaupt umsetzbar? Warum gibt es in Deutschland noch kein Grundrecht auf Breitbandversorgung wie in einigen skandinavischen Ländern? Welche Gefahren lauern im Netz beim Umgang mit persönlichen Daten, vor allem in den „Sozialen Netzwerken“ wie z.B. Facebook oder MeinVZ? Und wie sehr werden wir zukünftig von diesen Netzwerken abhängig sein, wenn wir am gesellschaftlichen Leben teilhaben wollen?

In der Diskussionsrunde waren sich die meisten TeilnehmerInnen einig, dass soziale Netzwerke im Internet für diese und kommende Generationen einen entscheidenden gesellschaftlichen Einfluss ausüben werden. Jüngstes Beispiel dafür ist die friedliche Revolution in Ägypten. Auch dort spielte die digitale Vernetzung unter den jüngeren Menschen des Landes bei der Organisation der Demonstrationen und der Forderung nach Freiheit und Demokratie eine entscheidende Rolle.

Doch auch die Gesetzgebung hierzulande hat noch deutlichen Nachholbedarf, z.B. wenn es um den Schutz der Internetnutzer bzw. der Verbraucherinnen und Verbraucher geht. Die kommerzielle Verwendung von personenbezogenen Daten ohne willentliche Zustimmung muss unterbunden werden. Auch der Abschlüsse von Verträgen im Internet sollte deutlich und wahrnehmbar gekennzeichnet werden.

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Buchcover

Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.