4,064 Millionen Argumente gegen von der Leyens Kahlschlagspolitik

31.05.2011

Zur Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt im Monat Mai erklärt die
Bundesgeschäftsführerin der Partei DIE LINKE, Caren Lay:

Letzte Woche stellte Ministerin von der Leyen im Kabinett einen
umfassenden Katalog geplanter Kürzungen bei den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und Instrumenten vor. Man könnte glauben, die Arbeitslosigkeit sei in Deutschland nahezu ausgestorben. Doch das Gegenteil ist richtig.

Im Mai waren in Deutschland offiziell 2,96 Millionen Menschen ohne Erwerbsarbeit, bereits hier wird in Größenordnungen in der Statistik gestrichen. DIE LINKE hat auch in diesem Monat nachgerechnet und kommt auf 4,064 Millionen Arbeitslose. Die millionenfache Erwerbslosigkeit wird schlicht als gegeben hingenommen. Das ist ein gesellschaftlicher Skandal – aller Beteuerungen der Ministerin zum Trotz. Von der Leyens aktuelle
Streichorgie bei den arbeitsmarktpolitischen Instrumenten hat fatale Konsequenzen. Denn sie hängt viele Menschen einfach ab. Die Bundesregierung fordert immer mehr von Erwerbslosen und fördert sie gleichzeitig immer weniger.

Eine aktive Arbeitsmarktpolitik war vor dem Spar-Wahn schon Mangelware, und wird es nun noch viel mehr. Das vermeintliche Jobwunder spielt sich hauptsächlich in der Leiharbeit, dem wachsenden Niedriglohnbereich und anderen prekären Beschäftigungsformen ab. Opfer sind vor allem Langzeitarbeitslose und Bezieherinnen und Bezieher von Hartz IV. Aktuelle Studien belegen, dass die Vermittlung aus Hartz IV in Arbeit durchschnittlich 13 Monate dauert. Das ist viel zu lang. Die christlich-liberale Kahlschlagpolitik ist zutiefst antisozial und zynisch. DIE LINKE fordert eine aktive Arbeitsmarktpolitik, die diesen Namen auch verdient und die Menschen in existenzsichernde, sozialversicherungspflichtige Arbeit bringt, damit sie davon leben können.

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.