Aussitzen ist keine Arbeitsmarktpolitik

28.07.2011

Zur Situation auf dem Arbeitsmarkt des Landkreises Bautzen im Monat Juli erklärt die Bundestagsabgeordnete Caren Lay (DIE LINKE):

„Auch in diesem Monat gibt es keinen Grund für selbstgefällige Freude über den greifenden Aufschwung. Die offizielle Arbeitslosenzahl von 16.737 für den Landkreis Bautzen spart trickreich über 3400 Menschen aus - über 58 Jahre, krank, in Maßnahmen geparkt. DIE LINKE hat auch in diesem Monat nachgerechnet: Ohne statistische Tricks sind 20.195 Menschen im Landkreis ohne Arbeit.

Diejenigen, die eine Arbeit finden, finden oft nur einen Job: prekär, im Niedriglohnsektor oder der Leiharbeit. Leiharbeit bietet keine Perspektive, sondern ist Verschiebebahnhof, bringt finanzielle Sorge und Perspektivlosigkeit - häufig auf Kosten der Gesundheit.

Die Verantwortlichen drücken sich um eine ernsthafte, wirkliche und aktive Arbeitsmarktpolitik, eine Arbeitsmarktpolitik, die den Namen verdient, weil sie Menschen in reguläre, existenzsichernde Arbeit bringt. Wir brauchen dringend einen Mindestlohn - zur gerechten Entlohnung und zur Ankurbelung der Binnenkonjunktur, was wiederum Arbeit schafft. Wir brauchen arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, die Perspektiven für Menschen eröffnen, statt sie zu demütigen. Wir brauchen einen Öffentlich geförderten Beschäftigungssektor, der Arbeit statt Arbeitslosigkeit finanziert. Und wir brauchen Investitionsprogramme für Ostdeutschland, damit die Grenze zwischen Ost und West nicht weiter an der Arbeitslosenquote ablesbar ist.“

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.