Staatlich legitimierte Diskriminierung

01.08.2011

Am 1. August 2001 trat das Gesetz über die Eingetragene Lebenspartnerschaft in Kraft. Dazu erklärt die Bundesgeschäftsführerin der LINKEN, Caren Lay:

Die Einführung der Eingetragene Lebenspartnerschaft hat Lesben und Schwulen vor 10 Jahren ein Stück mehr Anerkennung gebracht. Doch was damals schon zu zaghaft war, ist heute völlig unzureichend. Wo Rot-Grün sich mit Symbolpolitik begnügt hat, herrscht unter schwarz-gelb Stillstand.

Die Eingetragene Lebenspartnerschaft ist und bleibt eine Ehe zweiter Klasse: So geht etwa die Diskriminierung im Steuerrecht munter weiter. Es gibt überhaupt keinen Grund, die Ehe nicht endlich auch für Lesben und Schwule zu öffnen. Stattdessen geht die staatlich legitimierte Diskriminierung weiter: Die Ehe steht nur Heterosexuellen offen und die Eingetragene Lebenspartnerschaft nur Lesben und Schwulen - das ist wirklich absurd.

Die Öffnung der Ehe für alle muss heutzutage selbstverständlich sein. Doch damit allein ist es nicht getan; ist die Ehe doch in der modernen Welt nur ein Lebensmodell von vielen. DIE LINKE streitet für die Gleichwertigkeit aller Lebensweisen. Deshalb muss es darum gehen, die ungerechtfertigte Privilegien der Ehe, an erster Stelle das Ehegattensplitting, abzuschaffen.

Finanzielle Förderung gehört dahin, wo Kinder oder Pflegebedürftige betreut werden - und nicht, wo ein Trauschein ist. Und die Adoption soll sich allein am Kindeswohl orientieren, nicht am Geschlecht, der sexuellen Orientierung oder dem Familienstand der künftigen Eltern.

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.