Protestbrief - Geplante Kürzungen für Sorbisches Institut völlig inakzeptabel

31.08.2011

„Ich habe den Stiftungsrat für das Sorbische Volk in einem Protestschreiben aufgefordert, von den Kürzungen beim Sorbischen Institut abzusehen. Die Forschungsarbeit des Instituts trägt maßgeblich zur lebendigen Kulturpflege bei. Eine Finanzierung aus sogenannten Drittmitteln ist völlig illusorisch“, begründet die Bundestagsabgeordnete Caren Lay (DIE LINKE) ihren Protestbrief an den Rat der Stiftung für das sorbische Volk.

Den Brief finden Sie hier:

Geplante Kürzung der institutionellen Förderung für das Sorbische Institut e.V.

Sehr geehrte Frau Theurich,

höchstkritisch und mit großer Sorge betrachten mein Landtagskollege Heiko Kosel, selbst Mitglied im Stiftungsrat, und ich, Bundestagsabgeordnete des Landkreises Bautzen, die geplanten Kürzungen für das Sorbische Institut. Wir gehen davon aus, dass die geplanten Kürzungen von 500.000 € einschneidende Auswirkungen auf den Erhalt der sorbischen Sprache, Geschichte und Kultur haben werden. Es ist gerade auch die Forschung, die zur lebendigen Kulturpflege und zur Festigung der Identität des sorbischen Volkes maßgeblich beiträgt und somit dem Stiftungszweck voll entspricht. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass gerade hier Projektmittel Dritter kaum zu bekommen sind.

DIE LINKE hat sich auf Bundes- wie auf Landesebene immer wieder für die bessere finanzielle Ausstattung der Stiftung für das sorbische Volk eingesetzt. Denn als Stiftung ist sie für die Finanzierung des Sorbischen Instituts und anderer sorbischer Einrichtungen von zentraler Bedeutung. In Haushaltsanträgen haben wir gefordert, die Bundeszuschüsse zumindest soweit zu erhöhen, dass die Inflationsrate ausgeglichen ist – zuletzt am 25.11.2010. Selbst wenn unsere Anträge bislang keine Mehrheiten gefunden haben und eine entsprechende Mittelaufstockung ausblieb, sind wir über Ihre Kürzungspläne sehr verwundert. Die Streichung von 500.000 € bedeutet einen drastischer Einschnitt, die Reduktion der geförderten Planstellen von 28,5 auf 18,5 ebenso. Besonders unverständlich ist dieser geplante Schritt vor dem Hintergrund, dass die Zuschüsse des Bundes für die Stiftung zumindest konstant bleiben.

Wir halten die geplanten Kürzungen in der Forschung daher für inakzeptabel und bitten Sie, dringendst davon abzusehen. Als Abgeordnete der Partei DIE LINKE werden uns weiterhin vehement für den Erhalt der sorbischen Sprache und Kultur einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Caren Lay

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Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.