Politik für Verbraucherinnen und Verbraucher

29.11.2009

Abzocke am Telefon und im Internet, falsche Bankberatung und riskante Finanzprodukte, Gift im Spielzeug, Lebensmittelskandale, undurchsichtige Preissysteme –windige Geschäftspraktiken und Verbrauchertäuschung bis hin zum Betrug sind weit verbreitet. Verbraucherinnen und Verbraucher sind den Unternehmen am Markt hoffnungslos unterlegen. Es ist dringend an der Zeit, dieses Ungleichgewicht zu beseitigen und Verbraucherinnen und Verbraucher mit den Unternehmen auf gleiche Augenhöhe zu stellen. Deswegen wollen wir die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern stärken.
DIE LINKE setzt sich für mehr staatliche Regulierung im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher ein. Nicht weil wir Menschen bevormunden wollen, sondern weil der Glaube in die Selbstregulierung der Märkte geradezu naiv ist. Wir beharren auf verbindlichen Verpflichtungen für Unternehmen, wo Grauzonen zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher ausgelegt werden. Wir fordern eine Verbraucherbehörde, die die Märkte beobachtet und bei Fehlentwicklungen eingreifen kann. Wir machen uns stark für eine demokratische Verbrauchervertretung. Verbraucherinnen und Verbraucher und ihrer Organisationen müssen in Beiräten und Aufsichtsräten vertreten sein. Auch das ist Teil einer Wirtschaftsdemokratie, wie wir sie verstehen.
Deutschland ist ein verbraucherpolitisches Entwicklungsland. Das muss sich ändern. Verbraucherinnen und Verbraucher gehören ins Zentrum einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik. Dafür muss die Politik, muss der Staat die Rahmenbedingungen schaffen.

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Buchempfehlung:
Buchcover

Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.