Mehrzahl der Beschäftigten im Landkreis Bautzen droht Altersarmut

26.09.2012

Laut einer am 20.09.2012 veröffentlichten Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB Ostsachsen) verdienten im Jahr 2010 mehr als die Hälfte der vollzeitbeschäftigten Frauen im Landkreis Bautzen weniger als 1.745 Euro brutto im Monat, Männer durchschnittlich 1.870 Euro im Monat. Dazu erklärt die Abgeordnete des Wahlkreises Bautzen, Caren Lay (DIE LINKE):

„Arm trotz Arbeit – das wird für die Mehrzahl der Vollzeitbeschäftigten im Landkreis Bautzen bittere Realität, wenn sich nicht bald etwas ändert am sozialpolitischen Kurs der Bundesregierung. Denn durchschnittlich Verdienende im Landkreis werden bei Renteneintritt auf Sozialhilfe angewiesen sein, selbst wenn sie 40 Jahre gearbeitet und Rentenbeiträge eingezahlt haben.

Der Kurs der Niedriglohnpolitik ist gescheitert. Die LINKE fordert deshalb die Einführung von Mindestlöhnen, die Abschaffung entwürdigender Leiharbeitsverhältnisse und Mini-Jobs. Öffentliche Aufträge dürfen nur noch an Firmen vergeben, die Tarif- und Mindestlöhne bezahlen.

Logische Folge der schlechten Bezahlung ist die massenhafte Altersarmut. Und das obwohl sie tagtäglich ihrer Arbeit nachgehen. Die Pläne von CDU und SPD, das Rentenniveau zu senken, sind indiskutabel und führen in die Altersarmut. Die Aufforderung zu mehr privater Vorsorge ist für die Mehrheit der Beschäftigten im Landkreis und insbesondere für Geringverdienende der blanke Hohn, weil das Geld dafür schlichtweg fehlt.

22 Jahre nach der deutschen Einheit muss endlich Rentengerechtigkeit hergestellt werden. Es kann nicht angehen, dass selbst junge Ostdeutsche später weniger Rente bekommen, nur weil sie hier im Osten arbeiten.DIE LINKE fordert eine armutsfeste Mindestrente, damit kein Mensch unter 950 € fällt.

DIE LINKE hat in der vergangenen Woche ihr eigenes Rentenkonzept vorgestellt Ausführliche Erläuterungen finden Sie auf www.linksfraktion.de/rente

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.