Wir brauchen eine Obergrenze für Dispozinsen

20.08.2013

„Während die Banken nach wie vor zu einem historisch tiefen Zinssatz Geld bekommen, schrauben sie die Dispozinsen für Verbraucherinnen und Verbraucher weiter in die Höhe. Die Dispo-Zinsen müssen endlich gedeckelt werden“, erklärt Caren Lay, verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der heute veröffentlichten Zahlen der Stiftung Warentest zu Dispositionskrediten. Lay weiter:

„Lag der durchschnittliche Zinssatz für Dispokredite im Mai bei 10,51 Prozent waren es im Juli schon 11,31 Prozent. Etliche Banken verlangen sogar 13 bis fast 15 Prozent. Es gibt nicht ein einziges vernünftiges Argument dafür, dass Verbraucherinnen und Verbraucher bei Kontoüberziehungen derart geschröpft werden. Denn Dispokredite sind für Banken ein sicheres Geschäft, bei dem es kaum ein Ausfallrisiko gibt.

Hohe Dispo- und Überziehungszinsen sind besonders problematisch, weil viele Menschen diesen Kleinkredit dauerhaft nutzen, um Einkommenseinbußen auszugleichen, die etwa mit Arbeitslosigkeit einhergehen. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher sind finanziell nicht in der Lage, zeitnah aus dem Dispo herauszukommen.

Die schwarz-gelbe Bundesregierung sieht diesem Treiben der Banken tatenlos zu. DIE LINKE fordert seit langem die Deckelung der Dispozinsen. Deren Obergrenze soll bei maximal 5 Prozent über dem Basiszinssatz liegen. Zinsexzesse zum Nachteil der Verbraucherinnen und Verbraucher müssen endlich per Gesetz unterbunden werden.“

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.