Fauler Kompromiss zu den Industrierabatten

18.03.2014

„Was Sigmar Gabriel und Joaquín Almunia zu den Ökostrom-Rabatten ausgehandelt haben sollen, ist ein fauler Kompromiss. Denn auch zukünftig werden noch zu viele Firmen ungerechtfertigte Industrierabatte auf Kosten der Verbraucherinnen und Verbrauchern und des Mittelstands erhalten können“, erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der Meldungen, dass die EU-Kommission und die Bundesregierung einen Kompromiss bezüglich der Industrierabatte erzielt haben. Lay weiter:

„Die EU-Kommission will die Industrierabatte zwar senken. Doch sie will weiterhin 65 Branchen Ausnahmen von der EEG-Umlage gewähren. Das heißt übersetzt: Weiterhin gibt es hohe Belastungen für Verbraucherinnen und Verbraucher und kleine Firmen während die Industrie immer noch profitiert. Auch in Zukunft werden also Hartz IV-Beziehende über ihre Stromrechnung die Großindustrie subventionieren.

DIE LINKE fordert, ausschließlich die Branchen zu entlasten, die tatsächlich im internationalen Wettbewerb stehen. Zusätzlich müssen diese Firmen mit modernster Technik produzieren und nachweislich Energieeinsparpläne vorlegen. Denn ohne diese bleiben die Industrierabatte eine Einladung zur Energieverschwendung. Mit unseren Vorschlägen würde die EEG-Umlage um einen Cent senken, was für eine durchschnittliche Familie 35 Euro im Jahr ausmacht. Die Energiewende muss endlich sozial, ökologisch und demokratisch gestaltet werden.“

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.