Verbraucherinformationsgesetz muss dringend überarbeitet werden

28.04.2010

Verbraucherinformationsgesetz muss dringend überarbeitet werden

„Das aktuelle Verbraucherinformationsgesetz ist nicht in der Lage die Geheimniskrämerei in den deutschen Amtsstuben und Unternehmen zu beenden. Statt Information und Transparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher sind wertlose Standardantworten, überlange Wartezeiten und abschreckende Gebühren traurige Realität “, erklärt Caren Lay, verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zwei Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Mai 2008. Lay weiter:

Überlange Wartezeiten von mehreren Monaten sind an der Tagesordnung. Häufig enthalten die Antworten der Behörden keine sachgerechten Informationen. Verbraucherinnen und Verbraucher werden mit Standardsätzen, Vagheiten oder dem Verweis auf das Betriebs- und Geschäftsgeheimnis abgespeist. Verbraucherorganisationen berichten außerdem von Gebühren von mehren Hundert bis zu über Tausend Euro für Anfragen. Haushalte mit kleinem Geldbeutel werden so erst recht abgeschreckt, ihr Informationsrecht einzufordern.

Die Lücken im Gesetz haben aber noch eklatantere Folgen. Ein Beispiel: Verbraucherinnen und Verbrauchern entsteht durch mangelnde Transparenz bei Finanzdienstleistungen ein Schaden von weit über Hundert Mio. Euro im Jahr allein bei Riester-Verträgen.

DIE LINKE fordert deshalb erneut, den Informationsanspruch endlich auf alle Produkte und Dienstleistungen auszudehnen.

Verbraucherinnen und Verbraucher müssen die Informationen da erfragen können, wo sie vorhanden sind. Das sind in erster Linie die Unternehmen, die Produkte herstellen oder vertreiben. Informationen müssen in der Regel kostenfrei sein. Wartezeiten müssen begrenzt und Zuständigkeiten klar geregelt werden.

Die Bundesregierung muss das Gesetz unverzüglich überarbeiten. DIE LINKE wird kommende Woche einen Antrag mit unseren Forderungen in den Deutschen Bundestag einbringen.

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.