Nur der Dispo-Deckel bringt niedrige Zinsen

16.09.2014

„Obwohl die Banken sich fast umsonst Geld von der Europäischen Zentralbank leihen können, zahlen ihre Kundinnen und Kunden weiter völlig überhöhte Zinsen bei Dispo-Krediten. Ein Dispo-Deckel ist dringender geboten denn je“ erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende und verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich heute veröffentlichter Zahlen zur Höhe der Dispo-Zinsen in Deutschland durch die Stiftung Warentest. Lay weiter:

„Durchschnittlich zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher immer noch 10,65 Prozent Zinsen, in der Spitze sogar 14,25 Prozent. Das bedeutet weiterhin ein Milliardengeschäft der Banken auf Kosten ihrer ärmsten Kundinnen und Kunden. Verbraucherminister Heiko Maas hat das Problem zumindest erkannt und erklärte erst in der vergangenen Woche, dass Banken, die auf hohe Dispozinsen angewiesen seien, kein wirkliches Geschäftsmodell hätten. In der Praxis verlässt ihn dann aber der Mut. Auch wenn seine Forderung nach mehr Transparenz erst einmal immer gut klingt, hilft es niemandem wirklich aus der Schuldenfalle. Wenn ich kein Geld habe, sehe ich das doch bereits auf dem Kontoauszug.

DIE LINKE fordert schon lange die gesetzliche Deckelung der Dispo-Zinsen auf fünf Prozent über den Leitzinssatz der EZB zu senken. Heute werden wir in unserer Forderung leider wieder einmal bestätigt. Das wissen auch die Sozialdemokraten denn in der Opposition vor nicht einmal einem Jahr waren sie ebenfalls noch für den Deckel.“

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.