Bundesregierung bremst eigene Mietpreisbremse aus

23.09.2014

„Mit dieser Ausnahme wird die sogenannte Mietpreisbremse zum Mietpreisbeschleuniger“, erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende und verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zur Einigung der Koalition auf die Eckpunkte einer sogenannten Mietpreisbremse, von der Neubauten allerdings ausgeschlossen bleiben. Lay weiter:

“Diese Ausschlussregelung bedeutet weiterhin exorbitante Mieten für Mieterinnen und Mieter in Neubauten. Darüber hinaus steigen aber auch alle anderen Mieten, da durch die teuren neuen Wohnungen der Mietspiegel nach oben gezogen wird. Die Mieter, die die Bundesregierung angeblich schützen will, bleiben mal wieder allein auf der Straße zurück.

Außerdem bleibt es weiter den Ländern überlassen, ob es eine Deckelung der Mieten bei Wiedervermietung auf maximal zehn Prozent über dem Mietspiegel geben wird, da es keine Verpflichtung gibt, das Bundesgesetz umzusetzen. Das hat zur Folge, dass die vermeintliche Mietpreisbremse in der halben Republik nicht bremsen wird, wenn CDU-regierte Länder dieses Gesetz nicht umsetzen. Mietpreisexplosionen sind hier immer noch möglich. Damit hat sich die Immobilienlobby gemeinsam mit ihrem Verbündeten, der CDU, auf ganzer Linie durchgesetzt.

DIE LINKE steht weiterhin für eine echte Mietpreisbremse. Es darf keine Mieterhöhung nur aufgrund von Wiedervermietung geben und Mieterhöhungen nur maximal im Rahmen des Inflationsausgleichs. Gleichzeitig muss der soziale Wohnungsbau wieder angekurbelt werden und der Mietspiegel so reformiert werden, dass er die Durchschnittsmieten abbildet und nicht die Mieterhöhungen der letzten Jahre.“

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.