Steigende Schuldnerzahl ist Folge verfehlter Politik

06.11.2014

„Die wachsende Zahl der Überschuldeten in Deutschland ist direkte Folge einer verfehlten Politik. Die Überschuldung von 6,7 Millionen Bundesbürgerinnen und Bürgern muss ein Umdenken zur Folge haben“, erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende und verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zum Schuldneratlas 2014. Lay weiter:

„Jeder zehnte Erwachsene in Deutschland hat hohe Schulden, die in absehbarer Zeit nicht abzutragen sind. Besonders alarmierend ist die Steigerung um 90.000 Bürgerinnen und Bürger binnen eines Jahres. Die Gründe sind hausgemacht und wenig verwunderlich. Ein Grund für Überschuldung ist unter anderem die Langzeitarbeitslosigkeit. Die jetzt von Sozialministerin Nahles vorgelegten Pläne zur Reintegration von Langzeitarbeitslosen werden die Lage nicht entspannen und sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Auch der beschlossene und viel zu geringe Mindestlohn von 8,50 Euro wird nicht helfen. Steigende Mieten und Energiekosten tun ihr Übriges. Versteckte Kosten in Internetangeboten und Abzocke bei Dispozinsen sind weitere Verschuldungsfallen.

Nur mit einem vollständigen Umdenken in der Sozialpolitik ist ein schuldenfreies Leben überhaupt möglich. Gut bezahlte Arbeit bei einem Mindestlohn von zehn Euro und eine armutssichere Rente sind dringend notwendig. Andernfalls wird auch im nächsten Jahr wieder bei tausenden Menschen die Schuldenfalle zuschnappen.“

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.