Partner in der Forderung nach Sozialem Wohnungsbau

13.09.2016
Oberkirchenrat Schönfeld (Mitte) und MdB Caren Lay (rechts) im Gespräch im Sitz der Diakonie Sachsen in Radebeul.

Kirchenorganisationen und LINKE sind in der Vergangenheit selten Partner mit gemeinsamer politischer Agenda gewesen. Gerade im Osten, wo durch die Geschichte der DDR Kirche und linke Partei als Gegensatz gelebt wurden. Seit der sogenannten Flüchtlingskrise hat sich das geändert, weil LINKE und Kirchen als Einzige fest an der Seite der Schwächsten stehen - in diesem Fall der Flüchtlinge.

Und wenn man schon mal zusammen im Gespräch ist, stellt man schnell weitere gemeinsame Interessen fest. So ging es auch Oberkirchenrat Schönfeld als Geschäftsführer der Diakonie Sachsen im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Caren Lay. Einig war man sich zum Beispiel - und das war auch Anlass des Gespräches - in der Forderung nach einem echten sozialen Wohnungsbau und der massiven Förderung des selben. Auch hier eint das Engagement für die Schwächsten in der Gesellschaft: Menschen mit geringem oder keinem eigenen Einkommen, die auf Grund der steigenden Mieten vor allem in den Ballungszentren aus den Stadtzentren an die Ränder verdrängt werden, mit all den negativen Folgen, die damit einhergehen.
 

Deshalb macht es Sinn, wenn auch Akteure, die bislang nicht selbstverständlich als politische Partner in einzelnen Fragen wahr genommen wurden, nun verstärkt gemeinsamer agieren wollen. Weil das ehrliche Interesse für die Menschen eint, die sonst zu wenig Lobby haben.

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Buchcover

Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.