Wohnen - Grundrecht oder Luxus?

07.05.2013
Caren Lay (2. von links) bei der Veranstaltung "Wohnen - Grundrecht oder Luxus?" in Dresden

Angesichts stetig steigender Mieten (nicht nur ) in Dresden war das Thema der Veranstaltung zum aktuellen Mietrechtsänderungsgesetz der Bundestagsfraktion DIE LINKE am 7. Mai in Dresden hochaktuell und die Diskussion über Wohnen als Grundrecht notwendig. Über 70 Gäste verfolgten die Diskussion des mit Lukas Siebenkotten, dem Direktor des Deutschen Mieterbundes, Christian Rietschel, dem Vorsitzenden des Eigentümerverbands Haus & Grund Dresden e.V., der Dresdener Bundestagsabgeordneten und Parteivorsitzenden Katja Kipping und der stellvertretenden Parteivorsitzenden Caren Lay hochrangig besetzten Podiums.

Konferenz der Bundestagsfraktion - Grundrecht oder Luxus? Zukunft des Wohnens

Ein großes und angesichts der Finanzkrise zunehmendes Problem ist der Verkauf von Wohnungen im großen Stil an anonyme Gesellschaften, deren Ziel die Steigerung ihrer Renditen ist. Wo Wohnen zum Investment wird, bleiben die Interessen der Mieterinnen du Mieter auf der Strecke. Mieterbundpräsident Siebenkotten verwehrte sich in dieem Zusammenhang gegen die Bezeichnung „Mietnomaden“ und brachte vielmehr den Begriff „Vermietnomaden“ ins Spiel, der auf die vielen Immobiliengesellschaften mit Briefkastenadressen in Steueroasen abzielt.

Die Dresdener Stadträtin Kris Kaufmann wies auf das Thema der steigenden Mieten hin und beschrieb die Wohnungspolitik der sächsischen Landesregierung als Totalausfall. Der von der schwarzgelben Landesregierung subventionierte Abriss ganzer Neubaublocks in den letzten Jahren sei die einzige wohnungspolitische Investion gewesen.

DIE LINKE fordert, und das ist auch an diesem Abend wieder klar geworden, dass der soziale Wohnungsbau gefördert werden muss. Außerdem müssen die Mieten regional gedeckelt werden.

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.