Wohnungspolitische Tour mit Station in Hoyerswerda

31.01.2017
Margitta Faßl (li., Geschäftsführerin WH-HY) und MdB Caren Lay (re.) im Hoyerswerdaer Bürgerbüro.

Margitta Faßl ist seit vielen Jahren eine der wichtigsten Akteurinnen im Bereich Wohnen in Hoyerswerda. Denn als Geschäftsführerin der kommunalen Wohnungsgesellschaft hat sie seit 1993 die Stadtentwicklung von Hoyerswerda begleitet und maßgeblich mit geprägt. Die Stadt im Osten Sachsens ist ja im besonderen Maße durch Wegzug und Bevölkerungsrückgang betroffen und somit seit längerem mit Herausforderungen konfrontiert, die in anderen Regionen Deutschlands gerade erst entstehen.

Nun wird Frau Faßl ab Juni den Staffelstab an ihren Nachfolger übergeben und in den wohlverdienten Ruhestand wechseln, weshalb es nur folgerichtig war, dass die wohnungspolitische Tour der Lausitzer Bundestagsabgeordneten Caren Lay in ihrem Heimatwahlkreis und bei der Hoyerswerdaer Wohnungsgesellschaft Station machte. Lay, Sprecherin für Mieten und Wohnungsbaupolitik, ist aktuell in ganz Sachsen unterwegs und sucht das Gespräch mit Akteuren aus dem Wohnungsbereich, seien es Mieterinitiativen, Wohnungsgenossen- und gesellschaften, der Mieterbund oder auch zuständige Kommunalpolitiker_innen.

In Hoyerswerda im Gespräch mit Frau Faßl waren vor allem der Stadtumbau Ost und die nötige Unterstützung für schrumpfende Städte bei Rück- und Umbau Thema. Aber auch der altersgerechte Umbau, bei dem im Fall von Hoyerswerda der Bedarf noch nicht gedeckt ist, wurde angesprochen. Gerade in ländlichen Regionen wie Hoyerswerda, die schon aus demografischen Gründen einen höheren Altersdurchschnitt der Bevölkerung haben, sind Mittelzentren wie Hoyerswerda, in denen Pflege- und medizinische Versorgung zur Verfügung stehen und die Wege kürzer sind, Anziehungspunkte für Seniorinnen und Senioren. Dementsprechend sind altersgerechte Wohnungen gefragt.

 

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Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.