Obdachlosigkeit beenden. Um zuhause zu bleiben, braucht es ein Zuhause.

05.12.2020

In Bautzen ist der Brücke e.V. in den Bereichen Straffälligen-, Jugend- und Wohnungslosenhilfe aktiv, betreibt u.a. eine Notunterkunft für wohnungslose Menschen. Die sind von der Pandemie besonders hart betroffen. Wo sollen sie ihren Tag verbringen, wenn es Ausgangsbeschränkungen gibt? Wo sollen positiv getestete Obdachlose hingehen? Wer stellt Wohnungslosen in der Krise Wohnungen zur Verfügung?

Als Fraktion DIE LINKE. im Bundestag fordern wir ein Konzept gegen Wohnungs- und Obdachlosigkeit. Wohnungs- und Obdachlose dürfen wir während der Pandemie nicht vergessen! Der Schutz vor Kündigungen muss erneuert werden! Zwangsräumungen müssen ausgesetzt werden! Es braucht mehr bezahlbare Wohnungen! Kommunen müssen Wohnungen für Betroffene anmieten. Für die Metropolen, wo Wohnungen knapp und teuer sind, muss Kommunen erleichtert werden, leerstehende Wohnungen und Hotels für Obdachlose zu beschlagnahmen. Die Wohnungslosenhilfe muss finanziell besser ausgestattet werden, um mehr Angebote insbesondere auch für Frauen und Kinder zu ermöglichen. Außerdem braucht es auch für Obdachlose kostenlose Hygienartikel. Deswegen habe ich zu Brücke e.V. neben Lebkuchen auch Masken mitgebracht.

Buchempfehlung:
Buchcover

Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit. Doch statt sie anzugehen, werden Fehlentwicklungen systematisch politisch gefördert. Wohnungen sind zu reinen Spekulationsobjekten verkommen. Hohe Nachfrage und sogenannte Zwangssanierungen lassen die Mieten explodieren und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch im Umland. Menschen werden aus jahrzentelang gewachsenen, sozialen Strukturen gerissen, gentrifzierte Viertel zu Soziotopen der Besserverdienenden. Wie konnte es soweit kommen? Warum unternimmt die Politik so wenig, um Mietenwahnsinn und Spekulation endlich zu stoppen? Und was muss getan werden, damit Wohnen endlich wieder bezahlbar wird? Caren Lay nimmt die deutsche Wohnungspolitik der letzten 20 Jahre schonungslos unter die Lupe, zeigt auf, wie und warum Deutschland zum Eldorado für Wohnungsspekulation werde konnte, und liefert provokante Ideen für eine soziale Wohnungspolitik, die wir so dringend brauchen.

Erschienen bei Westend / 160 Seiten Leseprobe

Über mich
Ich bin Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Mieten-, Bau- und Wohnungspolitik sowie für Clubpolitik.